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Die ersten Siedlungen auf dem Gebiet Weissrusslands sind vor 27 - 24 Tausend Jahren entstanden. Im 7. bis 9. Jahrhundert waren hier slawische Stämme von Dregowitsch, Kriwitsch und Radimitsch ansässig. Die ersten Staatsgebilde in diesem Raum waren Fürstentümer Polozk, Turow und Smolensk. Der erste urkundlich erwähnte Fürst, der Ende des 10. Jahrhunderts in Polozk regierte, war Rogwolod. Seine größte Machtentfaltung erlangte das Fürstentum Polozk im 11.Jahrhundert unter Wseslaw dem Zauberer. In gewissen Zeiträumen gerieten die Fürstentümer Polozk und Turow, wie auch andere weissrussische Gebiete, unter die Herrschaft von Kiewer Fürsten. Mit der beginnenden feudalen Zersplitterung lösten sie sich in kleinere Teilfürstentümer auf. Im 10. bis 12. Jahrhundert begann sich in weissrussischen Gebieten der Feudalismus durchzusetzen.

Anfang des 13. Jahrhunderts waren weissrussische Länder und Fürstentümer an der Schaffung des Großfürstentums Litauen mit beteiligt. Zum Oberhaupt des Fürstentums wurde Mindowg, der 1253 den Königstitel annahm. Im Laufe des 13. - 14. Jahrhunderts gliederten sich alle weissrussische Territorien ins Großfürstentum Litauen ein.

Demnächst wurden auch Teile ukrainischer und russischer Territorien in das Hoheitsgebiet des Staates eingebunden. Verwaltungsstruktur, sozialwirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des Großfürstentums wurden von der Bevölkerung slawischer Länder bestimmt. Altweissrussisch war von der Mitte des 14. bis Ende des 17. Jahrhunderts Kanzleisprache des Staates.

Das Großfürstentum Litauen war eines der größten Staatengebilde in Europa der früheren Neuzeit und konnte an Ansehen weltweit gewinnen. Es kam zum bedeutenden Wachstum der vorhandenen und Entstehen der neuen Städte. Enge Handelsbeziehungen mit deutschen Hansastädten, Skandinavien, mit östlichen und südlichen Nachbarfürstentümern wurden geknüpft. In mehreren weissrussischen Städten wurde ein System der Selbstverwaltung und Gerichtsbarkeit nach dem Magdeburger Recht geschaffen. Eine solche Stadtverwaltung erhielten Brest (1390), Grodno (1391), Sluzk (1441), Polozk (1498) und Minsk (1499). 1517 druckte der große weissrussische Humanist und Aufklärer Franzisk Skorina, gebürtig in Polozk, die Bibel in weissrussischer Sprache. Damit besaßen die Weissrussen als dritte Nation nach den Deutschen und den Tschechen eine gedruckte Bibel in ihrer Muttersprache.

Im Jahre 1588 wurde das dritte Statut des Großfürstentums Litauen - ein gesamtstaatliches Gesetzbuch für unterschiedliche Rechtsbereiche - veröffentlicht. Das Statut war in Weissrussisch abgefaßt und stellte damals die einzige vollständige Zusammenführung von Gesetzen in Europa nach römischem Recht bis zum Napoleon-Kodex, der 1804 angenommen wurde, dar.

Infolge der Union von Lublin schlossen sich 1569 das Großfürstentum Litauen und Polen zu einem Bundesstaat - Rzecz Pospolita - zusammen. Nach drei Teilungen der Rzecz Pospolita Ende des 18. Jahrhunderts fiel das weissrussische Territorium an Rußland.

In den vergangenen Jahrhunderten war Weissrussland Hauptschauplatz mehrerer Kriege, die enorme Verwüstungen angerichtet, zahlreiche Menschenopfer und schwerste materielle Schäden verursacht hatten: russisch-polnischer Krieg 1654-1667, Nordischer Krieg 1700-1721, Krieg 1812 gegen Napoleon. Mit dem Eintritt Rußlands in den 1. Weltkrieg wurde auf weissrussischem Gebiet der Ausnahmezustand angeordnet. Bis September 1915 war der westliche Teil Weissrusslands durch deutsche Truppen besetzt. Mit dem Sturz des Zarismus in Rußland infolge der Februarrevolution 1917 wurde das politische Geschehen auch in Weissrussland aktiver. Nach dem Sieg des bewaffneten Aufstandes in Petrograd wurde in Minsk am 25.Oktober 1917 die Sowjetmacht verkündet.

Am 1. Januar 1919 wurde in Smolensk die Belarussische Sozialistische Sowjetrepublik (BSSR) proklamiert. Aber schon im Februar 1919 wurde, angesichts damaliger politischer Verhältnisse, eine Litauisch-Belarussische Sozialistische Sowjetrepublik mit der Hauptstadt Wilno geschaffen.

Am 31. Juli 1920 wurde nach der Aufhebung der polnischen Besetzung (vom August 1919 bis Juli 1920) die Unabhängigkeit der BSSR ausgerufen.

1921 gingen nach dem Vertrag von Riga westliche Landesteile Weissrusslands an Polen über.

Am 30. Dezember 1922 trat die BSSR der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) bei. 1939 kam es zur Wiedervereinigung Westweissrusslands mit der BSSR.

Am 22.Juni 1941 überfielen die Hitlertruppen treubrüchig die Sowjetunion. Nach zwei Monaten stand das ganze Gebiet Weissrusslands unter faschistischer Besatzung. Mit dem Ausbruch des Großen Vaterländischen Krieges entfaltete sich in der okkupierten Republik eine massenhafte Partisanenbewegung, an der 370 Tausend Bürger aktiv beteiligt waren.

Im Juli 1944 haben sowjetische Truppen im Zuge der Belarussischen Offensivoperation ganz Weissrussland befreit. Dieser Krieg, der von den Hitlerfaschisten entfesselt worden war, war für schwerste Verluste verantwortlich: jeder vierte Bewohner der Republik ist ums Leben gekommen, alle Städte wurden zerstört, mehr als 9000 Dörfer niedergebrannt.

In Anerkennung des Beitrags des weissrussischen Volkes zur Zerschlagung des Hitlerfaschismus und in Ehrung der dabei gebrachten zahllosen Opfer wurde die BSSR im Jahre 1945 in die Organisation der Vereinten Nationen als Gründungsmitglied aufgenommen.

Im letzten Jahrhundert ist das Territorium des Landes von einer weiteren, einer technologischen Katastrophe heimgesucht worden. Im April 1986 ereignete sich ein Supergau im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl an der Grenze zu Weissrussland. Über zwei drittel des gesamten radioaktiven Niederschlags hat die Republik abbekommen. Der eingerichtete ökologische, gesundheitliche und sozialökonomische Schaden war enorm.

Am 27. Juli 1990 verabschiedete der Oberste Sowjet der BSSR die staatliche Unabhängigkeitserklärung Weissrusslands, die im August 1991 zum Verfassungsgesetz erhoben wurde. Seit 19. September 1991 heißt das Land die Republik Belarus.

Im Dezember 1991 unterzeichneten die Staats- und Regierungschefs Russlands, der Ukraine und Belarus in Wiskuli im belarussischen Urwald von Belaja Wesha die Urkunde über die Kündigung des Unionsvertrages von 1922. Belarus wurde unabhängig und souverän. Am 15. März 1994 wurde eine neue Verfassung angenommen, in der Belarus zu einem unitarischen, demokratischen Rechtsstaat mit präsidialer Regierungsform verkündet wurde.

Am 10.Juli 1994 wurde Alexander Lukaschenko zum ersten Staatspräsidenten der Republik Belarus gewählt. Die innenpolitische Entwicklung von Belarus war zu dem Zeitpunkt sehr angespannt. Große Teile des damaligen Obersten Sowjets blockierten jede Entscheidung. Das Parlament vermochte praktisch kein einziges Gesetz anzunehmen. Belarus bewegte sich an den Rand einer Staatskrise hin. Lukaschenko wandte sich an das Volk, führte 1996 ein Referendum über die veränderte Verfassung mit Priorität für eine stärkere Exekutive und einen Präsidenten als Garant für die Stabilität des Landes durch. 84% der Wähler votierten für diese Änderungen in der Verfassung.

Im April 1996 wurde der Vertrag über eine tiefere wirtschaftliche Integration und die Schaffung einer Gemeinschaft zweier Staaten mit der Russischen Föderation signiert. Im weiteren Verlauf wurde eine höhere Stufe der Integration angestrebt. Am 8. Dezember 1999 unterschrieben die Präsidenten der Russischen Föderation und der Republik Belarus den Vertrag über die Gründung eines Staatenbundes. Im Zuge der Integrationsprozesse wurde der Entwurf einer Verfassungsakte erarbeitet, welcher gleiche Rechte für Belarus und Russland als zwei souveräne Staaten garantiert.

Nach den Präsidentschaftswahlen in Belarus im September 2001, bei denen sich Alexander Lukaschenko mit über 75% der abgegebenen Stimmen gegen zwei andere Kandidaten behaupten konnte und in seinem Amt für die zweite Frist bestätigt wurde, sind neue Voraussetzungen für weitere kontinuierliche Entwicklung des Landes entstanden. Das Staatsoberhaupt hat eine Grundsatzerklärung mit konkreten Vorschlägen über neue Schritte im Bereich der Demokratisierung der Gesellschaft und der Umgestaltung der Wirtschaft abgegeben. Nachdem es gelungen war, das vorhandene Wirtschaftspotential aufrechtzuerhalten und auszubauen, sowie eine wilde, unkontrollierte Privatisierung zu vermeiden, ging man im Lande zu einer nächsten Phase über. Wirtschaftliche Liberalisierung auf der Makroebene wurde intensiviert, ein Modell der sozial-wirtschaftlichen Entwicklung in Belarus wurde erarbeitet, das auf eine kontinuierliche Schaffung der effizienten sozialorientierten Marktwirtschaft abzielt. Privatisierung von Großbetrieben wurde gestartet und ein neuer Investitionskodex verabschiedet. Infolge der ergriffenen Maßnahmen hat der Anteil der nichtstaatlichen Unternehmen stark zugenommen. Zur Zeit betragen ihre Erzeugnisse im Gesamtvolumen der Industrieproduktion über 60%.

Belarus gehört zu den stabilsten Regionen auf dem postsowjetischem Raum. Im Lande sind Spannungen auf ethnischem bzw. religiösem Boden unbekannt. Die Kriminalitätsrate ist vergleichsweise niedrig. Laut dem Bericht-2003 des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme, UNDP) nimmt Belarus in der Liste der 175 Länder der Welt hinsichtlich des Index für menschliche Entwicklung (Human Development Index, HDI) den 53.Platz ein, was einen Vorsprung von 3 Punkten im Vergleich zur vorjährigen Rangierung bedeutet. Nach diesem Parameter liegt Belarus vor allen GUS-Staaten und einigen EU-Beitrittskandidaten und gehört zur Ländergruppe mit hohem HDI.

Nationalfeiertag der Republik Belarus ist Tag der Unabhängigkeit, der am 3.Juli gefeiert wird.