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Per 1.1.2005 liegt die Einwohnerzahl von Belarus bei 9,9 Millionen. Nach der Bevölkerungszahl nimmt die Republik den 5. Platz unter den GUS-Ländern nach Rußland, der Ukraine, Usbekistan und Kasachstan ein. In Belarus leben 14 Mal so wenig Einwohner wie in Rußland, 5 Mal so wenig wie in der Ukraine, aber 1,3 Mal so viel wie in drei Baltischen Staaten der ehemaligen UdSSR zusammen, 2 Mal so viel wie in Finnland bzw. Dänemark, mehr als in Österreich, Belgien, Bulgarien, Schweden.

Belarus ist ein multiethnisches Land, in dem neben Belarussen (81,2 % der Gesamtbevölkerung) Vertreter von 123 Nationalitäten leben.

In Belarus leben über 1,3 Mio. Russen (etwa 11,4 % der Gesamtbevölkerung). Die ethnischen Russen lebten hier seit alters her. Sehr stark nahm die russische Bevölkerung in Belarus im Zeitraum nach dem 2. Weltkrieg dank der Übersiedlung der Arbeiter, Fachleute aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen, Partei- und Komsomolfunktionäre zu. In Belarus leben auch die seit je her eingewanderten Gruppen und Familien von Russen, z.B. Altgläubige, Nachkommen der Intellektuellen und Beamten, die hier seit dem 18. Jh. ansässig wurden. Die Russen sind in Belarus verstreut angesiedelt, es fehlen ausgeprägte Ansiedlungsorte, am meisten aber sind diese Gruppen in Ostregionen (Gebiete Witebsk, Mogilew und Gomel), in der Hauptstadt der Republik und in den großen Industriestädten vertreten, wo sie manchmal 20 % der Einwohnerzahl ausmachen. Russisch ist neben Belarussisch Staatssprache. In die Republik kommt die russische Presse, es werden russischsprachige Zeitschriften, Bücher herausgegeben, es funktionieren russischsprachige Theater, es werden in russischer Sprache Rundfunk- und Fernsehsendungen übertragen sowie in den Schulen und Hochschulen Unterricht erteilt.

Die Polen bilden die nächstgrößte Bevölkerungsgruppe in Belarus - 400 Tsd. Menschen (3,9 %). Einige Jahrhunderte lang leben sie in Westregionen Weissrusslands. Die größte Polenkonzentration ist für Westkreise der Gebiete Grodno und Brest sowie für Witebsk und Minsk kennzeichnend. Die Polen betragen etwa 5 % unter der Stadtbevölkerung, aber in einigen Städten im Westen von Belarus (Grodno, Lida, Postawy, Oschmjany, Mosty, Woronowo) und in Minsk ist ihr Anteil beträchtlich höher.

Die Ukrainer sind die vierstärkste Bevölkerungsgruppe in Belarus (nach letzter Volkszählung 237 Tsd. Einwohner bzw. 2,4 % der Bevölkerung). Die Haupteinwanderung der ukrainischen Bevölkerung mit ausgeprägtem Selbstbewußtsein erfolgte im 18. bis 20. Jh. Die zahlreichen Ukrainergruppen lebten Anfang des 20. Jh. in Kreisen Pinsk, Kobrin, Brest, Gomel, Retschiza, Bobrujsk und Bychow. In den Nachkriegsjahren kamen nach Belarus vorwiegend Stadteinwohner, Fachleute aus verschiedenen Industriebranchen, Beamte und Intellektuelle, Kunst- und Kulturschaffende. Die Ukrainer sind im allgemeinen in Belarus zerstreut angesiedelt, es existieren kompakte Ansiedlungsgebiete in Kreisen Pinsk, Kobrin, Brest, Stolin, Gomel und anderen südlichen Kreisen in der Region Polessje.

Die Juden bilden die fünftstärkste ethnische Gruppe in Belarus (über 110 Tausend ). Seit 1980 verringerte sich diese Zahl beträchtlich wegen Migration nach Israel und in die westlichen Länder. In den letzten Jahren ist die Migration bedeutend gesunken. Die Juden leben hauptsächlich in den Städten, Kleinstädten und Siedlungen vom Städtetyp. Die Hauptumgangssprache ist Russisch. Nur ältere Leute beherrschen zwei Sprachen, darunter jiddisch. In letzter Zeit wurde Unterricht in der Schule in Iwrit organisiert.

In Belarus sind ca. 7 Tsd. Litauer ansässig. Sie leben in Belarus seit langem und sind im allgemeinen in der belarussischen oder belarussisch-polnischen Umgebung verstreut, es gibt aber Kreise mit kompakter Ansiedlung (Kreise Ostrowez, Woronowo im Gebiet Grodno und Braslaw im Gebiet Witebsk) Die Menschen, die 2 Sprachen darunter auch Litauisch beherrschen, sind hauptsächlich ältere Menschen (die seinerzeit diese Sprache gelernt haben) und teilweise Jugend. Innerhalb des letzten Jahrzehntes hat die Litauische Republik gezielt die Mittel für Schulbildung der belarussischen Litauer in der Muttersprache zur Verfügung gestellt, Lehrer aus Litauen nach Belarus geschickt und das Kulturleben unterstützt.

Das Verhältnis zwischen Belarussen und anderen ethnischen Gruppen in den Westregionen von Belarus ist traditionell gutnachbarlich. In Litauen und seiner Hauptstadt gibt es seit uralten Zeiten eine belarussische Diaspora. Alle nennenswerten Fragen zu konfessionellen, ethnischen oder Grenzproblemen werden auf hoher diplomatischer oder örtlicher Kreisebene geregelt.

In Belarus sind auch Tataren (13 Tsd. Einwohner), Aserbaidshaner, Armenier, Letten, Koreaner, Deutsche, Georgier, Ossetinen, Zigeuner, Moldauer ansässig. Einige von ihnen haben ihre eigene Kultur- und Aufklärungsgemeinschaften gegründet (z.B. Armenier, Aserbaidshaner, Koreaner, Litauer, Moldauer, Deutsche). Das Belarussische Zentrum der deutschen Kultur war einer der Gründer der Internationalen Vereinigung der Deutschen aus der GUS. Im Gebiet Witebsk ist ein Zigeunerklub für Kultur, Landeskunde und Tanzkunde "Roma" gegründet.

Die Migrationprozesse, die innerhalb des letzten Jahrzehntes (wegen der Ereignisse in Bergkarabach, Tadshikistan, Abchasien, Tschetschenien, Lettland) sehr aktiv vor sich gehen, ändern in einer bestimmten Weise das Gesamtbild der ethnischen Minderheiten in Belarus. Das führte zur Reduzierung einiger Gruppen (Letten, Deutsche, Esten) und Zuwachs anderer Gruppen, hauptsächlich aus den "brennenden Regionen" (Armenier, Georgier, Aserbaidshaner, Ossetinen, Tadshiken).

Außerhalb von Belarus leben ca. 3 Mio. Belarussen und deren Nachkommen, die meisten in Rußland, der Ukraine, den USA, Polen, sowie in Lettland, Litauen, Kanada, Argentinien. Über 70 % der Bevölkerung von Belarus sind Stadtbewohner. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Minsk mit der Einwohnerzahl von mehr als 1,8 Mio., was ca. 24 % der gesamten Stadtbewohner ausmacht.

Belarus ist ein ziemlich dicht besiedeltes Land. Die Bevölkerungsdichte beträgt durchschnittlich 49 Einwohner/km². Am dichtesten sind die Zentralregionen (Gebiet Minsk - 82 Einwohner, Grodno - 48 Einw./km²), schwach ist der Norden des Gebietes Witebsk (Kreise Rossony und Werchnedwinsk - unter 10 Einw./km²) besiedelt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung ist 62 Jahre bei Männer und 75 Jahre bei Frauen. Ein anderes bedeutendes Merkmal als Folge des 2.Weltkrieges ist der hohe Prozensatz von Frauen im Vergleich zu den Männern bei erwachsener Bevölkerung.

Nationaltracht von Weissrussen